Alles, was Sie über 4G-Mobiltelefone wissen müssen

 

Was ist 4G?

Der Ausdruck 4G (4. Generation) ist in verschiedenen Zusammenhängen verwendet worden:

(1) 4G-Mobilfunknetzwerk – ein Mobilfunknetzwerk des 4G-Standards mit einer mobilen IP-Adresse und einem Mindestdurchsatz (Geschwindigkeit) bei der Datenkommunikation etc.

(2) Drahtlose Datendienste in 4G-Qualität – ein Datendienst von einem Funkanbieter, der mindestens 4G-Geschwindigkeit (oder Servicequalität) erreicht. Dies kann in der Praxis auf einem 4G-Funknetzwerk oder einem aufgerüsteten 3G-Netzwerk (z. B. HSPA+) betrieben werden. Viele frühe 4G-Dienste von Markenanbietern wurden tatsächlich auf 3G-Netzwerken betrieben.

(3) 4G-Mobiltelefon – ein Mobiltelefon, das die Datenkommunikationsstandards von 4G-Mobilfunknetzen unterstützt. Diese Geräte sind typischerweise auch Smartphones.

 

Vergleich der Datengeschwindigkeiten von 2G-, 3G- und 4G-Netzwerken (Schätzung)

Generation

2G

2G

3G

3G

3G

4G

Standard

GSM

CDMAOne

CDMA2000

TD-SCDMA

WCDMA

LTE

Downlink (bps)

236k

153k

3,1M

2,8M

14,4M

100M

Uplink (bps)

118k

153k

1,8M

2,2M

5,76M

50M

 

LTE und 4G

LTE ist eine Abkürzung für die Technologie, die derzeit von (fast) allen 4G-Mobilfunknetzwerken weltweit eingesetzt wird. Eine andere Technologie, die mit LTE im konkurrierte, zog am Markt den Kürzeren und hat keine Relevanz mehr. Deshalb gilt jetzt LTE = 4G-Netzwerk = echtes 4G, und 4G-Mobiltelefon = LTE-Mobiltelefon. (If it’s irrelevant, then don’t mention it, and last sentence is redundant).

Theoretisch ist LTE schneller als 4G-Dienste, die auf 3G-Netzwerken laufen, aber man sollte bedenken, dass die tatsächliche Geschwindigkeit auch von anderen Faktoren abhängt, zum Beispiel davon, wie viele Nutzer das Datennetzwerk insgesamt in einem begrenzten Gebiet nutzen. Alles in allem wird 4G weltweit aber gut von LTE-Technologie abgedeckt. (It’s a summary within a summary)

 

Kann ein bestimmtes Telefon für meinen 4G-Anbieter verwendet werden?

Bein allen freigeschalteten Telefonen (Telefone, die nicht auf einen bestimmten Anbieter festgelegt sind) bestimmen 3 Faktoren, ob es für einen bestimmten Anbieter verwendet werden kann:

 (1) Variationen der LTE-Technologie. Es gibt 2 LTE-Technologievarianten: FDD LTE (oder FD-LTE) und TDD LTE (oder TD-LTE), die größtenteils technisch gleich sind, es gibt aber auch Unterschiede. Die meisten Anbieter unterstützen nur eine davon. Manche Telefone unterstützen, eine, manche auch beide.

(2) Frequenzbandabstimmung mit Ihrem Anbieter. Weltweit gibt es etwa 40 verschiedene Frequenzbänder (die im 4G-Standard durch Zahlen gekennzeichnet sind), die 4G-Funkkommunikation unterstützen, und jeder Anbieter nutzt nur einen kleinen Teil der Bänder. Auch die Telefone unterstützen nur einen Teil der Bänder. Die von Ihrem Telefon unterstützten Bänder müssen sich also mit dem Band des Anbieters überschneiden, damit Sie dessen Netz benutzen können. Innerhalb eines Landes können unterschiedliche Anbieter dieselben 4G-Bänder haben oder unterschiedliche, man muss also unbedingt die Bänder zwischen Telefon und Anbieter abstimmen, nicht zwischen Telefon und Land. Manche Telefonhersteller geben dem gleichen Telefonmodell unterschiedliche Artikelnummern für unterschiedliche geografische Märkte, zum Beispiel eine Europa-Version und eine Nordamerika-Version. Das bedeutet nur, dass die Bänder der Modelle so optimiert sind, dass sie möglichst viele Anbieter im jeweiligen Markt unterstützen, und es gibt keine Garantie dafür, dass das Modell alle Anbieter in diesem Markt unterstützt.

(3) Ob Ihr Anbieter zulässt, dass freigeschaltete Telefone sich bei seinem Netz anmelden. In der Vergangenheit haben einige Anbieter (z. B. Verizon) Beschränkungen festgelegt, durch die freigeschaltete Telefone sich nicht bei diesem Netz anmelden konnten, aber heute existieren solche Beschränkungen durch die Anbieter nicht mehr.

 

Abwärtskompatibilität zu 3G und 2G

Dieses Problem müsste immer mehr an Bedeutung verlieren, denn die 4G-Signalabdeckung nimmt weltweit sehr schnell zu. Allgemein gesagt war die Welt in der 2G- und 3G-Ära in 3 Lager geteilt: (1) GSM + WCDMA + Upgrades wie HSPA (weltweit, bis auf wenige Länder), (2) CDMAOne + CDMA2000 + dessen Upgrades (vor allem Verizon, Sprint in USA, KDDI in Japan, China Telecom), sowie (3) GSM + TD-SCDMA (nur China Mobile). Wenn Sie also nicht bei Verizon, Sprint oder China Mobile sind, ist Ihr 4G-Telefon voll abwärtskompatibel zu 2G- und 3G-Technologieplattformen. Doch auch hier gibt es das Problem mit der Abstimmung der Frequenzbänder, wie bei 4G. Im Allgemeinen decken die meisten 4G-Telefone alle 2G-Bänder weltweit ab, aber möglicherweise nicht das richtige 3G-Band für das 3G-Netz Ihres Anbieters.

Bitte sehen Sie für CDMA2000-Netze weltweit noch in anderen Informationsquellen nach.

 

Sprachanrufe in 4G

Wenn Sie heute mit Ihrem 4G-Telefon einen Sprachanruf machen, nutzen Sie dafür höchstwahrscheinlich das 2G- oder 3G-Netzwerk. Das Gute daran ist, dass Sie dadurch beim Telefonieren auch das Datennetz nutzen und im Internet surfen können, aber es bedeutet auch, dass Sie möglicherweise gar nicht telefonieren können, wenn Ihr Telefon das 2G- bzw. 3G-Netz Ihres Anbieters nicht unterstützt. Viele Anbieter arbeiten an einer „Voice over LTE“-Lösung (VoLTE), mit denen Kunden direkt mit dem 4G-Datennetz Sprachanrufe (in hoher Qualität) machen können. Dafür wollen sie ihre 2G-Netz in den nächsten Jahren stilllegen. Aber zum heutigen Zeitpunkt (2017) ist das weltweite VoLTE-Angebot noch sehr begrenzt.

 

4G+

LTE Advanced & LTE Advanced Pro – beide sind Upgrades des LTE-Netzwerks für mehr Geschwindigkeit, und werden manchmal auch als 4.5G und 4.75G bezeichnet. Einige Telefone und Anbieter unterstützen jetzt LTE Advanced, aber die Welt wartet immer noch auf LTE Advanced Pro.

 

Gerätekategorie

Die Gerätekategorie definiert die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit eines Gerätes (z. B. Telefon oder Tablet). Nur wenn die maximale Datenrate des Geräts hoch ist, kann es die Datenleitung eines schnellen 4G-Netzes voll ausnutzen. Idealerweise sollte ein Kunde nichts über die Gerätekategorie wissen müssen, und der Hersteller oder Verkäufer des Telefons sollte einfach die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit als Teil der Telefonspezifikation angeben, einschließlich Downlink (Download-Geschwindigkeit) und Uplink (Upload-Geschwindigkeit).

 

SIM-Kartengröße

Die SIM-Kartengröße ist eigentlich kein 4G-Problem, aber sie kann den Kunden verwirren, wenn er oder sie sich ein Mobiltelefon aussucht. Typischerweise unterstützt ein Telefon nur ein oder zwei SIM-Kartengrößen, und Sie müssten problemlos eine SIM-Karte von Ihrem Anbieter bekommen können, die in den SIM-Steckplatz Ihres Telefons passt.

 

Optionale, fortgeschrittene Themen

(1) Kombination aus FDD LTE und TDD LTE – sehr selten führen Anbieter möglicherweise einen Dienst ein, der beide Technologieplattformen nutzt, zum Beispiel Spark von Sprint. Dadurch soll die Netzeffizienz in der Stadt und auf dem Land optimiert werden. In diesem Fall müsste es funktionieren, wenn Ihr Telefon eine der Technologien unterstützt.

(2) (Ironischerweise) war LTE ursprünglich nicht 4G! Zuerst erfüllte LTE die 4G-Kriterien nicht, später aber schon.

(3) HSPA+ ist ein Upgrade des WCDMA-Netzes und sollte genaugenommen als 3.9G bezeichnet werden, aber viele Anbieter vermarkten es als 4G.

(4) XLTE: das ist einfach nur der Name, unter dem Verizon LTE vermarktet. Das X hat hier nichts zu bedeuten.

(5) Kommunikationsgeschwindigkeit gegenüber Datenspeichergröße – wenn Sie lesen, dass die Kommunikationsgeschwindigkeit bzw. der Maximaldurchsatz 100 M betragen, bedeutet das tatsächlich 100 Mbit pro Sekunde, während eine Datenspeichergröße einer 100-M-Datei tatsächlich 100 Megabyte bedeutet. Und 1 Byte = 8 Bit. Das ist teilweise der Grund dafür, warum sich ein Netzwerk nicht so schnell anfühlt wie die angegebene Geschwindigkeit.

 

Weitere Informationsquellen

Alle CDMA2000-3G-Netze weltweit:

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_CDMA2000_networks

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